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Genussvolle Ernährung der Umwelt zuliebe – passt das zusammen?

 

Genussmomente bereichern unser Leben und sind in herausfordernden Zeiten, wie wir sie aktuell erleben, besonders wichtig. Was bedeutet Genuss eigentlich? Kann uns das Gefühl für „echten“ Genuss verloren gehen? Neben den individuellen Bedürfnissen sollten wir unsere Umwelt nicht vergessen. Persönlicher Genuss und Schonung der Umwelt – ist das überhaupt möglich?
 
 

 


Positive Emotionen von Anfang an

 Ein Baby, das liebevoll gestillt wird, verknüpft mit Ernährung und Sattwerden Gefühle von Geborgenheit, körperlicher Nähe und Sicherheit. Es werden alle Sinne genährt und positive Emotionen mit der Nahrungsaufnahme verbunden. Damit ist die Basis für ein genussvolles Erleben von Mahlzeiten gelegt. Es versteht sich von selbst, dass Stillen unter ökologischen Aspekten unschlagbar ist. 
Im Laufe der Kindheit und Jugend können diese angenehmen Erfahrungen vertieft werden: Wie schön ist es, gemeinsam an einem großen Tisch zu sitzen: essen, lachen, sich austauschen – einfach nur den Moment genießen. 
 

Warum fällt es manchmal so schwer, zu genießen? 

 Wenn Genuss auf verschiedenen Ebenen so einfach sein kann, stellt sich die Frage, warum wir uns gerade für diese Momente bisweilen so wenig Zeit nehmen. Die Möglichkeiten dazu sind vielfältig: köstlichen Mahlzeiten, eine entspannende Yogapraxis, Zeit in der Natur, ein gutes Buch… Das Gefühl, so viel tun zu müssen, scheint häufig wichtiger zu sein als einfach mal absichtslos zu genießen. 
 
Häufig ist es die innere Einstellung, die uns daran hindert, ohne schlechtes Gewissen zu genießen. Sätze wie „erst die Arbeit, dann das Vergnügen“, „gesundes Essen schmeckt nicht“ oder „Umweltschutz bedeutet Verzicht“ verschieben die Wahrnehmung. Gerade Ernährung wird bisweilen als sehr kopflastig erlebt. Viele Menschen verordnen sich selbst strenge Diäten oder starre Ernährungsregeln und empfinden es als persönliche Niederlage, wenn sie diese nicht einhalten. 
 

Genießen hält gesund

 Genießen hat viel mit Intuition und Selbstfürsorge zu tun. Dafür kannst Du Dir nur selbst die Erlaubnis geben. Es geht hier nicht um ein Endziel, sondern um einen Lebens- und Erfahrungsweg. Genießen entspannt und hilft Dir, im Moment zu verweilen, denn es findet jetzt statt, weder in der Vergangenheit noch in der Zukunft. 
 
Genießen verlangsamt. So brauchst Du beim Essen beispielsweise mehr Zeit, kaust intensiver und nimmst den Geschmack vielfältiger wahr. Du erkennst, was Deinem Körper tatsächlich guttut und erfährst Mahlzeiten als sinnliches Erlebnis. Das unterstützt die Verdauung und lässt den Parasympathikus aktiv werden. 
 
Die Kunst des Genießens bezieht sich nicht nur auf das Essen, sondern auf alle Lebensbereiche. Es ist eine innere Haltung und hat viel mit Dankbarkeit und Zufriedenheit zu tun. 
 

Genuss hilft der Umwelt

 Mittlerweile ist unser Leben so komplex geworden, dass wir den Wert eines Lebensmodells nicht nur an den positiven Aspekten für den einzelnen Menschen messen, sondern immer auch das Allgemeinwohl im Auge behalten. 
 
Die Frage „was bringt Dir Genuss?“ ist eng verbunden mit den Fragen: „Was ist gesund für die Umwelt, das Klima, das Wasser, die Menschen und die Tiere?“ Das Wohlergehen des einzelnen Menschen ist unverzichtbar daran gekoppelt, wie es den anderen Lebewesen und der Umwelt geht. Das industrialisierte Ernährungssystem ist nicht nur eine Belastung für die menschliche Gesundheit, sondern auch in hohem Maße für unseren Planeten. 
Jede Ernährungsweise hat neben den gesundheitlichen Aspekten auch direkte oder indirekte Auswirkungen auf die Umwelt. Gleichzeitig wirkt sich der Zustand der Umwelt auf die Lebensmittel-qualität und damit auf die Gesundheit des Menschen aus. 

 

Geschmacksvielfalt durch saisonale und regionale Biolebensmittel

Konventionell angebautes Gemüse und Obst sieht zwar meist „glänzend“ aus. Biolebensmittel hingegen überzeugen durch intensiven Geschmack und mehr Aroma, auch wenn sie in der Optik bisweilen unterlegen erscheinen. 
 
Saisonale Lebensmittel, die regional erzeugt und verarbeitet werden, sorgen für einen verminderten Energie- und Rohstoffverbrauch und kürzere Transportwege. Aufgrund der kurzen Wege können sie ausgereift geerntet werden, sind geschmackvoller und reicher an essentiellen und gesundheitsfördernden Substanzen.
Durch einen saisongerechten Anbau, beispielsweise ohne beheizte Treibhäuser, lassen sich Energie und CO2-Emissionen einsparen. Hier unterstützt Du nicht nur unsere Umwelt, sondern auch Deine Gesundheit. 
 

Weniger Verpackung


Ein Großteil des Hausmülls sind Lebensmittelverpackungen. Durch Einkauf von Lebensmitteln, die gar nicht oder umweltverträglich verpackt sind, lassen sich die Abfallmengen erheblich reduzieren. 
 
Mit konsequenten Schritten gelingt es Dir, täglich Abfall zu reduzieren.
  • Frisch gekocht statt fertig gekauft: Tiefkühlpizza, Konserven, Fertiggerichte, Backmischungen oder Tütensuppen sind in Alu, Plastik oder Pappe verpackt. Jede frisch zubereitete Mahlzeit spart all diese Verpackungen und zusätzlich jede Menge Zusatzstoffe, die in diesen Produkten enthalten sind. 
  • Möglichst keine to-go-Produkte: Anstatt fertige, aufwändig verpackte Salate, Obst oder Müsli zu kaufen, Mahlzeiten selber vorbereiten und in Glasgefäßen mitnehmen. 
  • Kein abgepacktes Obst oder Gemüse kaufen, sondern eigene Tüten und Einkaufstaschen verwenden.
  • Pfandgläser oder -flaschen statt Einwegverpackungen.
 

Weniger ist mehr


Bei einer Ernährung mit saisonalen Lebensmitteln ist nicht alles jederzeit verfügbar. Aber macht nicht gerade dieser Unterschied die Besonderheit aus? So kannst Du in jeder Jahreszeit das genießen, was die Natur bereithält: Die ersten Frühlingskräuter, die bunte Beerenvielfalt, frische Sommersalate, herbstliche Erntefülle, winterliche Suppen… Du hast in jeder Jahreszeit ein intensives Geschmackserlebnis, kannst kreativ und abwechslungsreich kochen und spürst die Rhythmen der Natur. Das ist kein Verzicht, sondern Du bekommst immer mehr Verbindung zu Deiner Ernährung, den Menschen, die sie produzieren und der Natur. 
 

Fazit: Genießen erlaubt

Eine frische und „einfache“ Küche im Jahreszeitenrhythmus ermöglicht uns Abwechslung, Geschmacksvielfalt und Kreativität bei der Zubereitung. Durch den Einkauf von regionalen und saisonalen Lebensmitteln kennen wir Menschen und Betriebe, die unsere Lebensmittel herstellen und unterstützen kurze Lieferketten. Somit erleben wir einerseits kulinarischen Genuss und unterstützen andererseits eine verantwortungsvolle Ernährung für uns und unseren Planeten. Das verleiht unserem Handeln Sinn und ist die Basis für eine gute Lebensgrundlage der nächsten Generationen. 

© Autorin Margherita Harrasser-Joachim
 




 

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 © Margherita Harrasser-Joachim